Es handelt sich um mehr als 170 Werke, welche die Verbindung zwischen Antonio Canova und der Stadt Rom in der Ausstellung „Canova. Eterna bellezza“ (Canova. Unvergängliche Schönheit) dokumentieren. Diese außergewöhnliche Ausstellung ist in den Sälen des Museo di Roma im Palazzo Braschi zu besichtigen.
Die Verbindung zu den Landschaften und der Architektur des Ortes wird durch Skizzen, Notizen, Modelle, Marmor und Gipse verschiedener Größe dokumentiert: Von der Ausführung berühmter Marmorwerke wie der Genio funerario Rezzonico, bis zu den Bestattungsdenkmälern von Clemente XIV, Clemente XIII und den letzten Stuart und den leidenschaftlichen Noten für Apollo und Dafne von Bernini die er in seinen Reisetagebüchern geschrieben hat.
Es handelt sich um eine Ausstellung, welche den Gesichtspunkt des Künstlers von allen Seiten aus betrachtet und zwar auch aus beleuchtungstechnischer Sicht, welche die warme und gemütliche Atmosphäre der Fackeln des 17. Jahrhunderts wiedergibt und vom Künstler während der Besuche seiner Gäste im Atelier in Via delle Colonnette verwendet wurde.
Mit prestigereichen und von internationalen Museen geliehen Werken zeigt die Ausstellung „Canova. Eterna bellezza“ das Verhältnis zwischen Antike und Moderne in der Vision des Canova, die sich nicht im Restaurieren oder Kopieren schon bestehender Werke begnügt sondern auf Nachahmung und Kontamination zielt.
Die Antike muss man ins Blut eindringen lassen – sagte Canova – bis sie natürlich wie das Leben selbst wird.
Die Ausstellung besteht aus 13 Sektionen, die gewählt wurden um die Beziehung des Künstlers zur Stadt von seinem ersten Besuch im Jahr 1779 bis zur Verherrlichung post mortem zu dokumentieren:
1. 1779: Canova in Rom
2. Die Geburt des neuen tragischen Stils
3. Canova und die Römische Republik
4. Herkules und Lichas
5. Die Boxer
6. Das perfekte Theorem: Antike und Moderne im Vergleich
7. Canova und die Akademie von San Luca
8. Canova, Inspektor der Schönen Künste
9. Canova und die Büsten des Pantheons
10. Die letzten Werke für Rom
11. Das Studio von Canova
12. Die Tänzerin
13. Tod und Verherrlichung
Die Biographie und die kreative Forschung von Canova als Künstler und als mit der Verwaltung und dem Schutz des künstlerischen Erbes beauftragter Intellektueller, bieten Gelegenheit zur Beleuchtung des Verhältnisses zwischen den bildenden Künsten, der Literatur und der Politik. So ist auch eine Sektion der Beziehung zum Werk von Alfieri und der Tragödie von Antigone und der griechischen Fabel der Liebe zwischen Amor und Psyche gewidmet, sowie der Vision der weltliche und der geistlichen Macht im sozialen Kontext der Epoche.
Antonio Canova Maddalena penitente Marmo, 95x70x77 cm The State Hermitage Museum, San Pietroburgo © Mimmo Jodice
Auch das Verhältnis zu den berühmten Bildhauern, die an der Erstellung der Büsten für die Verwandlung des Pantheons von Kirche zu weltlichem, den Künstlern gewidmetem Tempel beteiligt waren, wird beleuchtet, sowie die Beziehung zu all jenen, die im Studio des Canova in Via San Giacomo tätig waren, einer Werkstatt ohne gleichen an Kreativität und Kunstwerken.
Antonio Canova Amore e Psiche Gesso, 148x68x65 cm Veneto Banca spa in L.C.A. Foto di Andrea Parisi
Die Ausstellung endet mit der Tänzerin mit den Händen in den Hüften, ein vom Hermitage von Sankt Petersburg geliehenes Marmorwerk von außergewöhnlicher Schönheit, das hier, wie es Canova wollte auf einer rotierenden Basis in einem von Spiegeln verkleidetem Raum steht.
Antonio Canova (1757-1822) Danzatrice mani sui fianchi, 1806-1812 Marmo, 179x76x67 cm The State Hermitage (San Pietroburgo)* Photograph © The State Hermitage Museum, 2019 Foto di Alexander Lavrentyev
Die Ausstellung ist bis zum 15 März geöffnet und sieht einen reichen Terminkalender an Veranstaltung zur Vertiefung vor, die von Fachleuten des Bereiches gehalten werden und verschiedenen Aspekten des Lebens und des Werkes von Canova gewidmet sind: Freundschaften, soziale Beziehung, technischen Angaben zur Arbeit des Bildhauers, philosophischen Ansichten, künstlerische Avantgarde, Politik, Diplomatie und historische Ereignisse.
Antonio Canova (1757-1822) Endimione dormiente, 1819 Gesso, 183x85x95 cm Possagno, Gypsotheca e Museo Antonio Canova 2019, Possagno (TV), Fondazione Canova onlus – Gypsotheca e Museo Antonio Canova | Archivio Fotografico interno Foto di Lino Zanesco
“Canova. Éternelle beauté”
Gefördert vom Assessorato alla Crescita culturale di Roma Capitale
Erstellt von Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali und Arthemisia
Organisiert mit Zètema Progetto Cultura
Kuratiert von Giuseppe Pavanello
Erstellt in Zusammenarbeit mit l’Accademia Nazionale di San Luca und Gypsotheca sowie Museo Antonio Canova di Possagno.
Geliehene Werke von: Hermitage in Sankt Petersburg, Museen des Vatikans, Gypsotheca und Museo Antonio Canova di Possagno, Museo Civico di Bassano del Grappa, Musei Capitolini, Museo Correr di Venezia, Museo Archeologico Nazionale di Napoli, Accademie di Belle Arti di Bologna, von Ferrara und Ravenna, Accademia Nazionale di San Luca, Musée des Augustins vonTolouse, Musei di Strada Nuova-Palazzo Tursi di Genova, Museo Civico di Asolo.
Bis zum 15. März 2020 im Museo di Roma.